3. bis 9. Februar 2024
Die Bedeutung der „Garden Route“ ist historisch bedingt. Für die Seefahrer war der Küstenabschnitt so fruchtbar, daß sie es als Garten empfanden. Aus dem Landesinneren war ihnen eine wüstenartige Landschaft bekannt.
Die Meinungen gehen auch auseinander, wo die Garden Route beginnt und endet.
Unsere Garden Route beginnt im Tsitsikamma Coastal National Park. Wir besuchen die Storms River Mouth mit den bekannten Hängebrücken. Nach einem Rundweg von 900 Meter, der durch einen Feuchtwald führt, müssen drei Hängebrücken passiert werden. Sie führen in 139 Meter über die schmale Schlucht des Storms River und wurden 1956 als erste Hängebrücken erbaut. Für die damalige Zeit eine große Leistung der Ingenieure.
Die Brücken sind sehr sicher, aber etwas wackelig. Von der Brücke bietet sich ein toller Blick in die Schlucht.
Wir haben für die Nacht ein Holzhäuschen am Meer gebucht und genießen bei unverbautem Blick das Rauschen der Brandung.
Eintrittsgebühren Storms River Mouth: Erwachsene 296 Rand und Kinder 148 Rand pro Tag
Buchung der Holzhäuser: www.sanparks.org
Vom "Tsitsi" fahren wir weiter nach Knysna. Die Straße ist rechts und links von Kiefernwäldern gesäumt. Vor Plettenberg Bay wird die Landschaft wieder offener. Wir machen einen Stopp am Wale Whatching Point in Plettenberg Bay. Die Wale kommen jedoch erst im Mai wieder in die Bucht.
Im Strandrestaurant The Lookout gönnen wir uns ein Frühstück mit Blick auf das Meer. Auf einen Strandspaziergang haben wir bei 30 Grad verzichtet.
In Knysna fahren wir an der Waterfront entlang nach Brenton-on-Sea und genießen den Blick auf das Meer bei einem kühlen Getränk. Als wir zurück nach Knysna starten, zieht Nebel in die Bucht.
Knysna liegt an einer Lagune und ist bekannt für seine Austern. Die Nacht bleiben wir in Knysna.
Unsere nächste Station ist eine Straußenfarm in Oudtshoorn. Wir verlassen die Garden Route landeinwärts und überqueren einen Pass, von dem wir eine wunderschöne Aussicht in das Tal haben. Nach einer Stunde Fahrzeit erreichen wir Temperaturen bis 40 Grad und die Landschaft wird trocken und staubig, fast wüstenartig.
Oudtshoorn ist das Zentrum für die Straußenzucht in Südafrika. Wir nehmen an einer Straußen Show Safari teil und erhalten viele Informationen über die Straußenzucht in Afrika.
Auch wenn es "Show" ist, ist es erlebenswert, den Tieren mit den puderweichen Federn so nah zu kommen. Wir sitzen auf einem Anhänger und fahren mit einem Traktor durch einen Teil der Farm. Einige Strauße kommen an das Fahrzeug und dürfen mit dem bereitgestellten Futter gefüttert werden. Der zweite Teil führt zu Fuß an einem Straußen-Gehege vorbei.
Straußeneier bestehen aus einer Kalkschicht von 2-3 mm und sind sehr stabil.
Auf der Weiterfahrt nach Mossel Bay queren wir wieder einen Pass und die Landschaft wurde schnell wieder grün und saftig. Nun verstehen wir, warum die Seefahrer die Küste als Garten bezeichnet haben.
Mossel Bay ist ein Badeort und der erste Eindruck war enttäuschend. Teile der Küste sind mit großen Hotels zugebaut worden und an diesen Stellen ist der direkte Zugang zum Meer nicht oder nur schwer möglich. Sehr schade, denn die Küstenlandschaft mit breiten und weiten Sandstränden ist wunderschön.
Der zweite Eindruck von Mossel Bay ist positiv.
Am nächsten Morgen sind wir vor der Weiterreise in Mossel Bay noch eine kleine Runde durch das Zentrum gelaufen. Die Innenstadt ist mit historischen Gebäuden, kleinen Geschäften und Restaurants sehr abwechslungsreich. Ein schöner Fleck auf der Erde. Wir verweilen kurz, genießen am Leuchtturm den Blick auf das Meer und beobachten Robben, die im Meer schwimmen.
Bisher ist Mossel Bay für uns der schönste Ort an der Garden Route.
Auf dem Weg zum Kap Agulhas fahren wir durch langweilige endlose landwirtschaftliche Flächen.
In Agulhas angekommen sehen wir ein schickes Ferienhaus an dem nächsten stehen, aber kaum Menschen. Wir melden uns bei der Rezeption des Nationalparks an und fahren noch ungefähr 15 Minuten bis zu unserer Unterkunft.
Für die nächsten beiden Nächte haben wir ein Holzhaus gemietet, das im Nationalpark in einer wunderschönen Dünenlandschaft steht. Natur pur! Allerdings weht der Wind hier sehr kräftig, aber es ist traumhaft schön.
Wir sind am südlichsten Punkt Afrikas, wo sich der Indische und der Atlantische Ozean treffen, und vielleicht am schönsten Ende der Welt, angekommen. Wir laufen ans Meer und bewundern die Schätze, die vom Meer an Land gespült worden sind.
Wir verbringen einen Tag am Kap Agulhas und laufen am Meer hin und her. Es gibt eine Lagune, in der Baden möglich ist.
Der Nationalpark hat drei Wanderwege mit 3; 4,5 und 10,5 km Länge, die durch die Dünen und am Meer entlang führen. Hier sind nur die Personen unterwegs, die eines der 15 Holzhäuser gemietet haben. Daher trifft man nur wenige Menschen. Wir treffen einen Kitesurfer aus Deutschland und sind von seinem Können beeindruckt. Der Wind und der Wellengang sind ordentlich.
Eintrittsgebühren: Erwachsene 220 Rand und Kinder 110 Rand pro Tag
Buchung der Chalets: über www.sanparks.org
Die Chalets sind sehr geräumig ausgestattet. Sie verfügen über eine Küche, eine Sitzecke mit Kamin, einem Schlafraum mit separatem Bad sowie einer schönen Holzterrasse.
Bevor wir zu den Pinguinen in Betty´s Bay fahren, halten wir am südlichsten Punkt des afrikanischen Kontinents. Hier vereinen sich Atlantischer und Indischer Ozean. Am Ufer der Küste liegen noch die Überreste der Meishu Maru 38.
Weiter zu den Pinguinen nach Betty´s Bay. Betty´s Bay ist eine alte Walfangstation. Ein Hinweisschild steht an der Stelle, wo die Wale an Land gezogen worden sind. Sonst ist nichts mehr zu sehen.
Ich sehe Pinguine das erste Mal in freier Natur. Die Pinguine sind ungefähr 5 Meter von den Menschen getrennt, so daß man sie sehr hautnah erleben kann. Mitunter läuft ein Pinguin über den Weg und steht plötzlich vor oder hinter dir. Ich finde sie einfach putzig.
Am letzten Tag unserer Garden Route fahren wir nach Kapstadt. Von Betty´s Bay nehmen wir die R44 entlang der Küste. Unsere erste Station ist Boulders Beach und wir besuchen die Pinguin-Kolonie. Über einen Besucherweg gelangten wir zur Pinguin-Kolonie und konnten sie bei ihrem Tun beobachten.
Morgens zeitig am Boulders Beach zu sein lohnt sich. Gegen 10 Uhr wurden es mehr und mehr Besucher.
Eintrittsgebühren: Erwachsene 190 Rand und Kinder 95 Rand pro Tag
Wir fahren weiter zum Nationalpark Cape Point, in dem unter anderem 1.100 einheimische Pflanzen (Fynbos) wachsen. Der Cape Point ist ein Kliff am Südende der Kap-Halbinsel und befindet sich ungefähr zwei Kilometer östlich vom Kap der Guten Hoffnung.
Wir fahren zum Cape Point und laufen zum Leuchtturm, der 1859 gebaut worden ist und bis 1919 in Betrieb war. Der Weg führt bergauf und nach 25 Minuten kommen wir am Leuchtturm an und blicken auf das Kliff. Wer nicht laufen möchte kann sich von der Seilzugbahn befördern lassen.
Der Cape Point ist mit einem Parkplatz für Autos und Busse sowie einem Restaurant und einem Souvenirshop sehr touristisch ausgebaut.
Eintrittsgebühren: Erwachsene 400 Rand und Kinder 200 Rand pro Tag
Vom Cape Point fahren wir nach Kapstadt über den Chapman´s Peak Drive; eine 9 Kilometer lange Küstenstraße, die sich in 114 Kurven zwischen Meer und steilen Felswänden schlängelt. Die Straße ist nicht ungefährlich und es gilt eine Geschwindigkeitsbegrenzung von 40 km pro Stunde. Für die Benutzung ist eine Mautgebühr von derzeit 61 Rand zu bezahlen.
Die Garden Route ist landschaftlich keine schöne Strecke mit blühenden Gärten wie man anhand des Namens annehmen könnte. Sie führt auch nicht an der Küste entlang. Die Garden Route ist eine circa 370 km lange Panoramastraße innerhalb der südafrikanischen National-Route N2.
Abseits der Garden Route gibt es wunderschöne Orte, aber entlang der Garden Route ist es eher unspektakulär.
Wir sind in Kapstadt angekommen, bringen das Auto zurück zur Autovermietung und beziehen unser Hotel - das Old Foundry. Es ist eine Kombination aus Hotel und Coworking in einer ehemaligen Metallgießerei. Der Innenausbau ist sehenswert. In der Nähe gibt es ein paar Restaurants und auch ein Supermarkt. Die V&A (Victoria & Albert) Waterkant ist zu Fuß in 15 Minuten erreichbar.
Das könnte dich auch interessieren:
Von Johannesburg über Blyde Canyon bis Kruger Nationalpark
Kruger Nationalpark: In 4 Tagen vom Phalaborwa Gate bis zum Gate Crocodile Bridge
©Copyright. 2023 - 2024 Mal um die Welt. Alle Rechte vorbehalten.
Kontakt: info[at]malumdiewelt.de
Wir benötigen Ihre Zustimmung zum Laden der Übersetzungen
Wir nutzen einen Drittanbieter-Service, um den Inhalt der Website zu übersetzen, der möglicherweise Daten über Ihre Aktivitäten sammelt. Bitte überprüfen Sie die Details in der Datenschutzerklärung und akzeptieren Sie den Dienst, um die Übersetzungen zu sehen.